Miltenberg, 29. November 2007

Mit „Generationenmix“ die Landkreispolitik aufmischen“

FDP stellte einstimmig ihre Kreistagsliste auf und beschloss Listenverbindung mit der FWG

„Es ist die stärkste FDP-Liste der letzten 18 Jahre. Sie bietet einen gelungenen Generationenmix“, lobte Kreisvorsitzender René Wendland, der zugleich Landesvorsitzender der Jungen Liberalen Bayerns ist, die 60 Frauen und Männer auf der Kreistagsliste der FDP. „Wir wollen die Landkreispolitik aufmischen“, versprach er und machte klar, dass das Durchschnittsalter der liberalen Liste knapp über 43 Jahre beträgt. „Wie haben den Erneuerungsprozess geschafft“, sagte Wendland. Er wieß darauf hin, dass immerhin 14 Junge Liberale auf der Liste vertreten seien, zwei von ihnen in aussichtsreichen Positionen, und setzte hinzu, dass das Durchschnittsalter der Grünen im Vergleich dazu um sechs Jahre gestiegen sei, auf jetzt 48 Jahre. „Wir haben die bürgerliche Mitte auf unserer Liste versammelt, da braucht es keine Neue Mitte, formulierte Wendland, bevor es zur Aussprache über den Listenvorschlag des Kreisvorstandes kam, der schließlich ohne eine Gegenstimme von den 60 Kandidaten und Kandidatinnen und den drei Ersatzleuten angenommen wurde. Die jüngste Kandidatin ist 19, der älteste Kandidat 71 Jahre und auf der Liste sind Namen aus nahezu allen Gemeinden des Landkreises vertreten.

 

Die Wahl wurde geleitet von Karsten Klein, dem FDP-Vorsitzenden Aschaffenburg/Stadt, der als stellvertretender Bezirksvorsitzender vor allem die Stärke der Liberalen in der Kreisstadt als „in Unterfranken einmalig“ lobte.

 

Ebenfalls ohne Gegenstimme beschloss die Versammlung eine Listenverbindung mit den Freien Wählern einzugehen. Wendland und Dr. Fahn, der Gast auf der FDP-Aufstellungsversammlung war, waren sich einig: Damit sei keine Aussage über den Inhalt der Wahlprogramme verbunden, beide Gruppierungen seien politisch völlig unabhängig, es handle sich lediglich darum, einen „strategischen Vorteil“ bei der Auszählung der Stimmen zu gewinnen, denn ein Ziel, so die einhellige Meinung aller Redner, sei unstrittig: Die CSU dürfe im kommenden Frühjahr keinesfalls wieder mit Hilfe der Neuen Mitte die absolute Mehrheit der Sitze im Kreistag erreichen, wenn es in den nächsten sechs Jahren sachorientierte, vernünftige Politik mit offenen Diskussionen und wünschenswerter Informationspolitik im Kreistag geben solle. Fahn, Kreisvorsitzender der FWG, freute sich über das einstimmige Votum für die Listenverbindung, die von den Freien Wählern ebenfalls beschlossen worden sei: „Unsere Zusammenarbeit war bisher schon ausgezeichnet und wir wollen sie in den nächsten Jahren noch weiter forcieren“, so Fahn.

 

Spitzenkandidat Dr. Heinz Linduschka fasste am Ende einige zentrale Politikfelder zusammen, die die Liberalen im Wahlkampf, vor allem aber dann, wenn sie mit vier Mandaten, also in Fraktionsstärke, in den Kreistag einziehen sollten, was das klare Ziel sei, mit großem Elan beackern wollen: Man wolle mit großer Aufmerksamkeit die Entwicklung in den Krankenhäusern beobachten und dabei engen Kontakt mit den Bürgerinnen und Bürgern halten, sich für eine Ganztagsbetreuung stark machen, die den Namen auch verdiene, und vor allem für eine gerechte und angemessene finanzielle Ausstattung der Kommunen im Freistaat Bayern kämpfen. Linduschka wörtlich: „Es kann nicht sein, dass sich die kommunalen Verbände immer wieder über die Benachteiligung der Kommunen in Bayern beklagen, ohne dass daraus auch energisch Konsequenzen gezogen werden.“ Wie brisant die Situation sei, so Linduschka, könne man derzeit aus der Klage der  Bezirke Schwaben und Oberbayern, der sich 30 Landkreise, vier kreisfreie Städte und 232 kreisangehörige Gemeinden angeschlossen haben, beim Bayerischen Verfassungsgericht erkennen. Die Kläger wollen erreichen, dass die Kommunen bei der Ermittlung ihres Finanzbedarfs mitbestimmen können. Die Kommunen würden gegenüber dem Land Bayern finanziell benachteiligt, so die Begründung. Linduschka wörtlich: „Glaubt wirklich jemand, dass diese Ungerechtigkeit beseitigt wird, wenn wir ausschließlich auf die CSU-Mandatsträger in den Landkreisen angewiesen wären? Es muss eine starke, konstruktive und kritische Opposition geben! Hier geht es um ein Recht der Kommunen, und nicht um eine von Fall zu Fall gewährte Gnade von oben!“

Die vollständige Liste finden Sie unter der dem Punkt "Wahl08" und dort unter "alle 60 Kandidaten"