Bad Neustadt/Saale, 1. Juli 2004

FDP gratuliert zum Jubiläum der Rhön-Klinikum AG

Spatz für mehr Privatisierungen in der Krankenhausversorgung

Am 1. Juli, zum 20-jährigen Bestehen der Herz- und Gefäßklinik, besuchte der unterfränkische FDP-Bezirksvorstand die Rhön-Klinikum AG in Bad Neustadt/Saale. Empfangen wurde er durch die Geschäftsführer, die nach einem ausführlichen Überblick über Entstehung und Konzept zur Besichtigung durch die Klinik führten.

Die 1974 gegründete Rhön-Klinikum AG mit Zentrum in Bad Neustadt ist der größte private Klinik-Betreiber in Deutschland. Heute gehören über 30 Kliniken in acht Bundesländern zu diesem unterfränkischen Unternehmen. Zwei weitere sind in Planung. Bei gut 8.700 Betten werden so über 13.700 Mitarbeiter beschäftigt; Tendenz steigend - wie auch der Umsatz: für 2004 rechnet man erstmalig mit über 1 Mrd. €. Besonders bemerkenswert ist, daß die Rhön-Klinikum AG bei dem Betrieb Ihrer Häuser einen Gewinn von über 70 Mio. € im letzten Geschäftsjahr erwirtschaftet.

Für die FDP ist das Erfolgskonzept daher von besonderem Interesse. So nahmen insgesamt etwa 20 Vorstandsmitglieder und kommunale Mandatsträger aus Unerfranken an der Veranstaltung teil. Nach der Begrüßung stellten die Geschäftsführer R. Schoppik und J. Rieger zunächst Geschichte und Konzept der privaten Kliniken vor.

Besonders Stolz sei man darauf, daß die Finanzierung vollkommen ohne staatliche Mittel erfolgte. Dabei setzt das Unternehmen auf ständige Investitionen, um sich gegenüber Mitbewerbern behaupten zu können. Bei derzeit etwa 2.200 Krankenhäusern mit jeweils gleichen Fachabteilungen in Deutschland will man nicht zu denen gehören, die mittelfristig schließen müßten. Besonders zu berücksichtigen sei, daß das Unternehmen als Aktiengesellschaft nicht nur mit anderen Kliniken, sondern auch mit allen anderen börsenotierten Unternehmen im Wettebwerb steht. "Rosinenpickerei" dürfe man sich deshalb aber nicht erlauben, weil sonst ein Privatiesierungskonzept nicht funtionieren würde.

Ebenso fortschrittlich präsentierte sich das Unternehmen mit seiner Mitarbeiterpolitik. Jeder Klinik-Beschäftigte erhält zunächst ein Grundgehalt. Urlaubs- und Weihnachtsgeld gibt es nicht. Zusätzlich wird jeder Mitarbeiter aber am Gewinn beteiligt. So bekommt jeder Beschäftigte derzeit etwa das 1,6-fache seines Gehaltes und wird damit gleichzeitig motiviert. Wert legt das Unternehmen aber auch schon auf die Ausbildung. Der Anteil der Auszubildenden beträgt liegt derzeit konstant zwischen 4 und 5%.

Für den FDP-Vorstand ist das Konzept ein Paradebeisipiel für neue Wege im Geundheitswesen. "Am Beispiel der Rhön-Klinikum AG kann man sehen, wie hochwertige Krankenhausversorgung auch gewinnbringend realisiert werden kann. Und daß dies, im Gegensatz zu manchen Unterstellungen, nicht nur in Spezialkliniken, sondern auch bei Krankenhäusern der Grundversorgung funktioniert, beweist die Rhön-Klinikum AG seit Jahren in hervorragender Weise. Ich hoffe, daß in den Kommunen in Unterfranken, die notleidende kommunale Kliniken betreiben, die Möglichkeit des Betriebes durch ein privates Unternehmen ernsthaft diskutiert wird.", erklärte der FDP-Vorsitzende Spatz am Ende der Veranstaltung. Auch Marco Graulich, Bezirkspolitischer Sprecher der FDP, hofft auf weitere Privatisierung auch im Bezirk Unterfranken: "Auch wenn der Bezirk mit seinen Kliniken überwiegend wirtschaftlich arbeitet, können Politik und Verwaltung dennoch nicht an die professionelle Leistungsfähigkeit einer Rhön-Klinikum AG heranreichen. Deshalb ist zu prüfen, welche Bezirkskliniken von einen privaten Träger übernommen oder betrieben werden können."